Altes Leinen

Leinenstoffe auf Ballen gewickelt, waren früher ein Teil der Aussteuer welche die junge Frau mit in die Ehe brachte. In manchen Familien gibt es deshalb noch solche Vorräte an altem Leinen das von der Groß- oder Urgroßmutter geerbt wurde. Von altem Leinen kann man dann sprechen wenn es mindestens 50 Jahre alt ist. Solches Leinen ist meist zwischen 45–75 cm breit, was auf einen Handwebstuhl hindeutet. Auch die Ballenlängen zwischen 8 – 12 m sind ein Hinweis darauf, dass das Leinen von Hand gesponnen und gewebt ist, – meist direkt auf dem Hof wo der Flachs angebaut wurde. Auch der dichte Anschlag der Schüsse und damit des ganzen Gewebes ist ein Charakteristikum dieses alten Leinens, meist mit Rips-artigem Charakter weil die Schüsse oft dicker und knotiger sind als die Ketten. Altes Leinen wurde oft auch für Haushaltstücher gewebt, es ist dann leicht gemustert mit ausgeprägtem Rand und 40–45 cm breit. Das 75 cm breite Leinen musste z.B. für Betttücher zusammengenäht werden. Altes Leinen hat einen Eierschal- bzw. beige-grauen Ton und leider oft ›Stockflecken‹, wenn es nicht trocken und abgeschlossen genug gelagert war. Altes Leinen wird von Kennern sehr gesucht weil es in der Qualität unvergleichlich ist und durch seine Patina den Charme einer Antiquität hat. Für eine Tischdekoration oder Vorhangbahnen in einem sonst modern eingerichteten Raum – etwas ganz Besonderes !

Altes Leinen
Altes Leinen

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